Sechs neue Pavillons

Der Bezirk plant sechs neue Pavillons entlang der Karl-Marx-Allee zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz. 

Gesamtplan

"Es ist ein ambitioniertes Vorhaben: eine Planungsgeschichte der 1960er Jahre fortzusetzen unter heutigen Bedingungen. Es geht um die freistehenden Pavillons nördlich und südlich der Karl-Marx-Allee: Insgesamt elf solcher Pavillons sahen die städtebaulichen Entwürfe von Josef Kaiser und Werner Dutschke und der Bebauungsplan von 1959 vor. Gebaut wurden letztlich jedoch nur sechs davon: zwischen Strausberger Platz und U-Bahnhof Schillingstraße. Dazu gehörten u.a. die damalige legendäre Mokka-Milch-Eisbar neben dem Kino International, der Salon »Babette« neben dem Cafe Moskau (heute Bar und Veranstaltungsort) und der Pavillon am U-Bahnhof Schillingstraße (heute »Camp 4«). Sie sollten – neben Sonderbauten wie dem Kino International, dem Cafe Moskau und dem Hotel Berolina – für etwas Weltstadtflair sorgen und mit attraktiven, überregional interessanten Angeboten zum Flanieren an der Magistrale einladen. Doch die ursprünglichen Planungen, nämlich der Bau weiterer Pavillons zwischen Schillingstraße und Alex inklusive eines Pavillons, der den U-Bahnhof Schillingstraße wie eine Passerelle aufnimmt, wurden aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr realisiert." (KM-Magazin, 2. Ausgabe 2017)

An die ursprünglichen Planungen soll wieder angeknüpft werden: Entsprechend der städtebaulichen und typologischen Logik sollen entlang der Allee bis zur Einmündung zum Alex weitere sechs Pavillons errichtet werden. Im Rahmen eines Werkstattverfahrens zu Findung einer Architektur für die Pavillons wurden Ende des Jahres 2017 und zu Beginn des Jahres 2018 mit fünf geladenen Architekturbüros sowohl der Städtebau und die Architektur der Pavillons kooperativ diskutiert. Von Anfang an war es ein partizipatives Vorhaben, an dem nicht nur unterschiedlichste Fachämter, Denkmalpfleger:innen, Freiraum- und Verkehrsplaner:innen sowie zahlreiche Expert:innen beteiligt waren. Zusätzlich fand eine große Informationsveranstaltung für die Bürger:innen statt. Am 6. November 2019 fand der letzte Gutachtertermin statt mit dem Ergebnis, dass folgende Architekturbüros mit den weiteren Planungen beauftragt werden sollen:

  • Sonderbau am Kino International // mghs architekten
  • T-Pavillons // AFF Architekten
  • L-Pavillons // Kawahara Krause

Damit ist das Werkstattverfahren zur Konzeptfindung und Konkretisierung abgeschlossen. Die ausgewählten Büros wurden daraufhin im Frühjahr 2020 mit der Erarbeitung der sogenannten Vorplanungsunterlage beauftragt. Diese soll Grundlage für die weiteren Planungsschritte und die künftigen Nutzer:innen darstellen und sicherstellen, dass alle Pavillons einer Gestaltfamilie angehören.

Im Anschluss an das abgeschlossene Werkstattverfahren war im Herbst 2020 sowie 2021 die Ausstellung Re: Pavillon, die die Ergebnisse des Verfahrens der Öffentlichkeit zugänglich machte, zu sehen.

In der Zwischenzeit hat sich die Suche nach den zukünftigen Nutzer:innen konkretisiert. Nach aktuellem Stand wird der Sonderbau am Kino International zukünftig durch die Heinrich-Böll-Stiftung genutzt werden, mit den beiden T-Pavillons auf der südlichen Seite der Karl-Marx-Allee werden das Museum der Dinge und die neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) die Allee kulturell beleben. Für die verbleibenden zwei L-Pavillons am Haus des Lehrers und Haus der Statistik steht noch kein:e konkrete:n Nutzer:in fest.

Visualisierung T-Pavillon © AFF Architekten

Visualisierung T-Pavillon © AFF Architekten

Deckenstruktur des L-Pavillons © Kawahara Krause Architekten

Innenraumzeichnung des L-Pavillons © Kawahara Krause Architekten

Zeichnung des Sonderbaus © mghs + rolf mühlethaler