Sanierung des Kinos International

Einen Anziehungspunkt weit über die Grenzen des Fördergebiets hinaus bildet das Kino International. War es früher das bedeutendste Premierenkino der DDR, ist es heute nach wie vor ein wichtiger Treffpunkt und eine Landmarke in der Berliner Kinolandschaft.

Blick über die Karl-Marx-Allee zum Kino International

Auch optisch strahlt das Gebäude einen besonderen Glanz aus und wird für seine Architektur als ein beispielhafter Neubau der Nachkriegszeit gefeiert. Entworfen wurde es von den Architekten Josef Kaiser und Heinz Aust. Nach zweijähriger Bauzeit öffnete das Kino am 15. November 1963 zum ersten Mal seine Türen für die Öffentlichkeit. Aber nicht nur der Kinosaal für über 500 Gäste waren Teil des Gebäudes, sondern auch die Panoramabar, die (Honecker-)Lounge sowie eine Bibliothek fanden hier ihren Platz.
Durch den Mauerfall verlor das Kino nicht an Bedeutung. Es wurde Teil eines denkmalgeschützten Ensembles und ist seit 1990 ein fester Austragungsort der Berlinale. Außerdem findet hier seit 1997 jeden Montag Deutschlands älteste queere Filmreihe statt. Das Kino International ist also seit je her ein Ort der Begegnung und des Austauschs.

Auch für die Identität des zweiten Bauabschnitts der Karl-Marx-Allee ist das Gebäude von besonderer Bedeutung. So ist es zum Beispiel der einzige Sonderbau des Ensembles, der noch in seiner ursprünglichen Funktion genutzt wird. Damit das Kino International auch in Zukunft seiner einzigartigen Funktion gerecht werden kann, sind allerdings zahlreiche Sanierungsmaßnahmen außen und innen nötig.
Nachdem 2016 schon die Ost-, West- und Nordfassaden saniert worden sind, wird zuletzt die südliche Seite mit ihrer charakteristischen Fensterfront und dem großen Schriftzug wieder instandgesetzt. Ebenso bedarf das Dach eines Umbaus, da es bei starkem Regen nicht mehr dicht ist. Im Inneren besteht besonderer Handlungsbedarf bei der technischen und sanitären Ausstattung, u.a. um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.

Darüber hinaus sollen bestehende Räumlichkeiten wieder nutzbar gemacht und beispielsweise die Ausstattung der ehemaligen Bibliothek auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden. In Zukunft können dann parallel zu den regulären Filmvorführungen weitere Events stattfinden, wie etwa Lesungen, Tagungen oder Ausstellungen. Ein Teil der Sanierung wird durch die Städtebauförderung finanziert. Im Zuge dessen wurde eine Kooperation vereinbart mit der das Land Berlin die ehemalige Bibliothek für Veranstaltungen nutzen kann. Außerdem befindet sich durch die Kooperation das Vor-Ort-Büro der Gebietsbetreuung im ehemaligen Jugendklub. Die nötigen Umbaumaßnahmen stärken somit die ursprünglich vorgesehene Multifunktionalität des Kinos International und werten das Kulturerlebnis langfristig auf. Der Sanierungsbeginn ist Ende des ersten Halbjahren 2024 geplant.

Sitzgelegenheiten in der Panoramabar

Der große Kinosaal mit über 500 Plätzen

Detail: Fassade des Kinos

Blick von der Schillingstraße auf das Kino International